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Das Forum

Teilnehmende am Forum 2017 © Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart

Idee und Geschichte des Arbeitskreises

Die frühneuzeitliche jüdische Geschichte war in den 1990er Jahren noch ein recht junges Arbeitsfeld, das Konturen, Themen und Akzeptanz erst finden musste. Denn lange Zeit sah die Forschung diese Epoche lediglich als „dunkle Zeit“ zwischen dem jüdischen Mittelalter und der Zeit von Reform und Emanzipation um 1800. Hier Vernetzung und Austausch zwischen den Forschenden auf einer niederschwelligen Ebene zu ermöglichen, ist das Ziel des „Interdisziplinären Forums Jüdische Geschichte und Kultur in der Frühen Neuzeit“. Die Idee dazu hatte Rotraud Ries, die bei Birgit Klein und Katja Kriener – damals als Pfarrerin zuständig für das Thema „Kirche und Israel“ in der Evangelischen Landeskirche im Rheinland – auf großes Interesse stieß. Die Resonanz bei Kolleginnen und Kollegen war ebenfalls gut. Schnell und unkompliziert ließ sich das Projekt realisieren.

Die erste Arbeitskreistagung fand im Jahr 2000 in der Evangelischen Akademie Mülheim/Ruhr statt, weitere Tagungen folgten dort und in anderen kirchlichen Häusern im Raum Düsseldorf. Sie wurden von Birgit Klein, Rotraud Ries und Katja Kriener vorbereitet und geleitet. Nach dem Weggang von Katja Kriener suchte sich der Arbeitskreis neue Standorte und tagte 2010 zunächst im Haus der Kirche, der Evangelischen Akademie Baden in Bad Herrenalb. Der Standort wurde als zu weit abgelegen wahrgenommen, nur wenige Teilnehmer:innen erschienen. Doch zu diesem Zeitpunkt lag dem AK auch bereits das Angebot des Wechsels zur Katholischen Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart vor, wo Dieter Bauer das Referat für Geschichte leitete und großes Interesse an einer Kooperation zeigte.

Der Wechsel war ein Gewinn für beide Seiten, die Interessent:innen nahmen den neuen Standort schnell an. Da es im Raum Düsseldorf viele Tagesgäste gegeben hatte, war das nicht so selbstverständlich. Seit 2011 finden die Tagungen jeweils im Februar mit mehr als 40 Teilnehmenden in der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart in Stuttgart-Hohenheim statt. Sie werden von wechselnden, altersgemischten Teams zusammen mit Rotraud Ries vorbereitet und bestens durch die Mitarbeiter:innen der Akademie betreut. Dies ermöglicht eine gute Integration des wissenschaftlichen Nachwuchses. Themen und Vortragsprogramme sind interdisziplinär ausgerichtet, daneben ist viel Zeit für die direkte Kommunikation. Die Fachöffentlichkeit wird meist durch Berichte auf der Website und auf HSozKult unterrichtet, die in der Summe inzwischen das vielfältige Spektrum des Forschungsfeldes breit abdecken. Die Berichte beruhen auf den Zusammenfassungen der Vortragenden und auf Tagungs-Mitschriften von Christoph Cluse.

Buchpublikationen liegen zu zwei Tagungen vor – gehören jedoch bewusst nicht zu den primären Zielen des Arbeitskreises. Denn der Charme seiner Tagungen besteht nicht nur in der unhierarchischen Atmosphäre, sondern auch darin, dass nicht gleich jeder Vortrag mit hohem Aufwand publiziert werden muss. Mit der Gesellschaft zur Erforschung der Geschichte der Juden (GEGJ) arbeitet der Arbeitskreis eng zusammen, Christoph Cluse pflegt von Beginn an die Website des Forums.

Tagungen

Publikationen